In einem mitreissenden Handballspiel, das die Zuschauenden bis zur letzten Sekunde fesselte, standen sich am Samstag die Herren 3 des SC Frauenfeld und die SG Winterthur gegenüber. Die beiden Teams boten ein intensives und meist ausgeglichenes Spiel mit dem besseren Ende für die Heimmannschaft.
Die Partie begann temporeich und die Gäste aus Winterthur setzten früh Akzente. Besonders Fabio Truninger traf mehrfach für die SG. Frauenfeld brauchte eine Weile, um in das Spiel zu finden und lag stets ein bis drei Tore zurück. In der 15. Minute konnten die Frauenfelder schliesslich durch Yannick Ricci das erste Mal ausgleichen. Ab diesem Zeitpunkt stabilisierte sich die Frauenfelder Defensive, was den Herren 3 ermöglichte, den Vorsprung auf zwischenzeitlich bis zu drei Tore auszubauen. Doch die Winterthurer, vor allem in Person von Tobis Keel, blieben hartnäckig, nutzten kleine Fehler der Frauenfelder aus und schafften es, das Spiel bis zur Pause zu drehen. Mit einem Stand von 15:17 ging es in die Kabinen.
Die Herren 3 kamen mit einem klaren Plan zurück aufs Feld: Mit einer kompakten und soliden Defensivarbeit muss das Spiel noch zu gewinnen sein, denn die gelungenen Offensivaktionen der Gäste wären zu verteidigen gewesen. Die Pausenansprache zeigte Wirkung, denn Frauenfeld schaffte es, die Defensive zu festigen und die Angriffe der Gäste früh zu unterbinden. Dadurch gelang es den Gastgebern wieder aufzuholen. Ihre gesteigerte Abwehrleistung war der Schlüssel, um Winterthurs Angriffsschwung zu bremsen und selbst in Führung zu gehen. Bis zur 47. Minute konnten sich die Frauenfelder einen komfortablen Vorsprung von 28:23 erarbeiten und sahen wie die klaren Sieger aus. Doch Winterthur gab nicht auf und nutzte eine Schwächephase der Frauenfelder, um innerhalb von fünf Minuten vier Tore in Folge zu erzielen und den Rückstand auf ein knappes 28:27 zu verkürzen. Frauenfeld stoppte rechtzeitig ihre offensive Durststrecke und baute die Führung auf einen Drei-Tore-Vorsprung 31:28 aus.
Doch die Schlussminuten brachten unerwartete und aus Frauenfelder Sicht unnötige Dramatik: Nach einer sehr umstrittenen Zwei-Minuten-Strafe gegen Torhüter Köbi Frei war Ersatztorhüter Davide Frehner mehr als bereit, verpasste jedoch den richtigen Moment zur Einwechslung und erhielt ebenfalls eine Zeitstrafe. In doppelter Unterzahl und ohne Torhüter stand nun der angeschlagene Marco Dünki im Tor. Winterthur nutzte die Gunst der Stunde und schaffte den Ausgleich zum 31:31. Trotz des Rückschlags behielt Frauenfeld die Nerven und erzielte das 32:31. Mit einem darauffolgenden Ballgewinn in der Defensive sicherte sich der SC Frauenfeld erneut den Ball und startete den wohl letzten Angriff. Ein wunderschön herausgespieltes, sicher geglaubtes Tor gelang nicht, noch schlimmer, der Ball traf unglücklich den Winterthurer Torhüter am Kopf, was eine weitere Zeitstrafe für Frauenfeld zur Folge hatte. So erhielt Winterthur die letzte Chance zum Ausgleich. Ein Angriffsversuch des Winterthurer Rückraumspielers wurde jedoch vom Schiedsrichter als Offensiv-Foul gewertet – das Spiel endete mit 32:31 für Frauenfeld. Nicht weniger als fünf Spieler der Frauenfelder verzeichneten nach dem Spiel fünf oder mehr Treffer, was die breit abgestützte Offensivleistung auszeichnete.
Autor: Emanuel Schwarz
Matchtelegramm
Samstag, 2. November 2024: Sporthalle Auenfeld
SC Frauenfeld 3 vs. SG Winterthur – 32:31 (15:17) Flachmüller Sven Frei Köbi (T), Frehner Davide (T), Becker Sven, Sampiero Levin, Mayer Roland (1), Schättin Noe (2), Frei Roman (6), Brauchli Fabian (1), Ricci Yannick (7), Kollbrunner Jan (5), Schwarz Emanuel (5), Dünki Marco, Wirth Pascal (5)