Hängende Köpfe und verärgerte Gesichtsausdrücke waren nach dem Spiel in der Garderobe der Herren 3 anzutreffen. Das Derby gegen die zusammengewürfelte Truppe der Spielgemeinschaft SC Pfadi ging äusserst knapp mit 21:22 verloren.
Frauenfeld, 23. April 2022 – Zu Beginn lief alles nach Plan. Die Herren 3 rissen das Spiel an sich und spielten sich viele Chancen heraus. Sie waren nicht nur auf dem Papier das klar bessere Team. Doch schon in dieser Phase wurde klar, dass das Visier der Sportclübler an diesem Abend etwa so gut eingestellt war wie die Brausen im Duschraum der renovierten Schulanlage Auen. Der sehr gut aufgelegte Torhüter der Gäste wehrte mehrere freie Würfe ab. Statt 7:0 für den Sportclub hiess es wenig später nur 4:2.
Die Wende zugunsten der Gäste folgte wenig später. Dies obwohl die Mannen um Spielertrainer Roman Frei weiterhin gut im Spiel waren. Der Gegner hatte zwar Qualität und Erfahrung, aber das war nicht das Problem. Vielmehr lag dieses im verkümmerten Wurfarm der Sportclübler. Es erinnerte teilweise mehr an das lockere Warmschiessen des Torhüters vor dem Anpfiff. Bis zur Pause konnten sich die Pfader deshalb einen Zweitorevorsprung erarbeiten.
Nach dem Pausentee war der Wille zur Besserung klar spürbar. Die Stimmung im Herren 3-Team war sehr gut und schnell hatten sie die Oberhand und die Führung zurück. Marcel Wirth liess in dieser Phase seinen Gegenspieler verzweifeln, sodass dieser wenig später ausgewechselt wurde.
Wiederum lief also die Startphase nach Plan, die Herren 3 schienen auf die Siegerstrasse einzubiegen. Au contraire! Es folgte wieder die eklatante Ladehemmung und minutenlanges Warten auf einen Torerfolg. Nun lief auch der Ball nicht mehr gewünscht, es entstand zu wenig Druck auf das gegnerische Tor. Auf der Bank rieb man sich verzweifelt die Augen und bei den Gästen wurde der Glaube an die Wende geweckt.
Die SG Pfadi nutzte die Chance der kollektiven Unzulänglichkeit der Herren 3 gnadenlos aus und hatte dabei auch das Glück auf der eigenen Seite. Ein letztes Aufbäumen der Sportclübler wurde durch zwei fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen erstickt.
Aber dies blieb am Schluss nur eine Randnotiz. Die Niederlage war so ärgerlich wie vermeidbar. Man hatte eigentlich kein schlechtes Spiel abgeliefert, aber wegen der eigenen Abschlussschwäche das Spieldiktat gleich zweimal aus der Hand gegeben.
Der Aufstieg in die 3. Liga ist für die Herren 3 auch nach dieser Enttäuschung weiterhin möglich. Die Torausbeute wird dabei wohl den Weg weisen.
Matchtelegramm:
SC Frauenfeld 3 vs. SG Pfadi Frauenfeld – 21:22 (10:12)
Im Aufgebot: Köbi Frei (T), Roman Frei, Martin Graf, Dominic Gubler (T), Michael Grüebler, Sven Flachmüller, Fabio Kaufmann, Jan Kollbrunner, Bram Ligterink, Jan Maag, Roland Mayer, Stephan Pfister, Lars Thalmann, Marcel Wirth