Das Fanionteam des SC Frauenfeld konnte sich im Heimspiel gegen die «U23» von Handball Stäfa zumindest teilweise für die deutliche Heimniederlage der Vorwoche gegen den SV Fides St. Gallen rehabilitieren. Die Mannschaft von Cheftrainer Schärer bekundete mit den jungen Gästen vom Zürichsee primär in der ersten Halbzeit Mühe, stellte jedoch zu Beginn des zweiten Umgangs schnell die Weichen auf Sieg und gewann hochverdient mit 30:23.
Frauenfeld, 30. September 2020 – «Es ist wichtig, wie wir starten!» Diese Worte bläute Schärer seinen Spielern in der Garderobe ein. Und die Worte schienen auf fruchtbaren Boden gefallen sein, schnell führte der Sportclub mit 2:0. Doch anstatt weiter den Matchplan zu befolgen, geduldig zu agieren und bis zur sicheren Chance zu spielen (und diese zu verwerten), agierten die Frauenfelder Akteure fortan ungeduldig und produzierten technische Fehler am Fliessband. Hinzukamen während der gesamten ersten Halbzeit Würfe, die nicht den Weg auf das Tor fanden, sondern im Fangnetz hinter dem Tor landeten. Stäfa lief Konter um Konter, lancierte schnelle Angriffe und scheiterte immer wieder am überragenden Kaj Stockholm. Seinen Paraden und den Toren von Armin Sarac war es zu verdanken, dass der Sportclub nicht mit mehreren Längen hinten lag, sondern sich nach 20 Minuten lediglich mit 7:9 im Rückstand sah. Bis zur Pause stabilisierten sich die Frauenfelder, liessen in der Defensive weniger zu und drehten die Partie auf 13:10.
Nach der Pause folgt die schnelle Entscheidung. Oberli und Sarac sorgten für den 17:10-Vorsprung. Die Gäste enttäuschten fortan, konnten bezüglich Physis, Wurfstärke und Präzision zu keinem Zeitpunkt mehr mithalten und lagen nach 45 Minuten mit 13:25 im Hintertreffen. Es bahnte sich ein Debakel für Stäfa an, das nur aufgrund diverser Wechsel in der Formation des Sportclubs und des sinkenden Konzentrationslevels der Gastgeber ausblieb. So lautete das Schlussresultat 30:23 für Frauenfeld.
Für das Fanionteam war dieser Sieg extrem wichtig, stand man nach der Heimschmach gegen Fides doch ziemlich stark unter Druck. Eine Verschnaufpause gibt es derzeit fast keine, da am kommenden Samstag auswärts das Aufeinandertreffen gegen die Reserven von Fortitudo Gossau auf dem Programm steht. Das Ziel ist klar: Rehabilitation Teil 2. Die Gossauer haben sich seit dem Aufstieg in die 1. Liga zu einem Spitzenteam entwickelt, welches mit einem ausgewogenen Mix aus jungen Talenten und Routiniers zu überzeugen weiss. Für Frauenfeld steht definitiv eine schwierige, jedoch nicht unlösbare Aufgabe an. Fakt ist, dass der Schlüssel zum Sieg in der Defensive liegt, die sich wie in der Partie gegen Stäfa als kompaktes, agiles und kompromissloses Konstrukt präsentieren muss, um die Bewegungen der Gossauer zu unterbinden.
Autor: Nicolas Meili
Matchtelegramm
Frauenfeld, 30. September 2020; Rüegerholzhalle
SC Frauenfeld : SG Handball Stäfa U23 30:23 (13:10)
Für den SC Frauenfeld spielten: Stockholm (47%), von Wyl; Stark (1), C. Meili (2), Sarac (7), Stanger (2), Lopes (2), Rutschmann (1), Oberli (4), Huwiler (4), Schärer, Hasanovic (1), Blumer (2), N. Meili (4).
Es fehlten: Ganz, Roggensinger, Seidenglanz, Heim, Bürgi (nicht im Aufgebot), Geissler, Lovric, Walter (verletzt).