17:27. Das ist deutlich. Das ist diskussionslos. In diesen Worten lässt sich der Auftritt des Herren-Fanionteams gegen den SV Fides beschreiben. Solche Auftritte wie an diesem Mittwochabend darf es künftig nicht mehr geben.
Frauenfeld, 23. September 2020 – Die Spieler von Urs Schärer schienen bereit und gewillt zu sein, die Niederlage aus dem Cup auszumerzen und die Ungeschlagenheit in der Meisterschaft zu wahren. Der erste Angriff der St. Galler wurde noch mit der gewünschten Aggressivität beantwortet. Den Abschlussversuch entschärfte von Wyl im Zusammenspiel mit der Deckung. Doch anstatt sich beim Abpraller mit dem Ballgewinn zu belohnen, landete das Spielgerät beim gegnerischen Kreisläufer, der ungehindert und mit aller Zeit der Welt seine Farben in Front schiessen konnte. Eine Szene mit Symbolcharakter. Fides war in der Folge während der gesamten Partie einen Schritt schneller, konsequenter, wollte den Sieg mehr als die Thurgauer. Neben der mangelnden Präsenz auf dem Spielfeld offenbarte Frauenfeld in der Offensive grosse Schwächen und agierte in der Startviertelstunde mehrheitlich erfolglos (1:6). Erst mit dem taktischen Schachzug von Trainer Schärer und der Einwechslung eines siebten Akteurs stellte sich eine Besserung ein. Trotz eines äusserst bescheidenen Auftritts war der Sportclub dank Torhüter von Wyl und einer vernünftigen Defensive zur Pause in Schlagdistanz (7:11).
Der Start in die zweite Hälfte durfte trotz vergebener Chance vom Penaltypunkt positiv gewertet werden. Der SC hatte auf 8:11 verkürzt und konnte eine Minute in doppelter Überzahl spielen. Es war angerichtet, Frauenfeld musste nur noch zugreifen, konnte oder wollte jedoch nicht. Fides spielte weiterhin zielstrebig sein Spiel und führte schnell die Vorentscheidung herbei. Doch anstatt sich aufzulehnen gegen die sich anbahnende Kanterniederlage, agierten die Akteure des Heimteams offensiv weiterhin uninspiriert und nun auch in der Defensive wenig überzeugend. Mittels «Kempa» skorte Fides zum Schlussresultat von 17:27 aus Frauenfelder Sicht und verlieh mit dieser Szene der sonst schon schallenden Ohrfeige noch mehr Nachdruck.
Für das Fanionteam gilt es nun, über die Bücher zu gehen und die eigene Leistung zu hinterfragen. Bedenkt man, dass mit den Reserven von Stäfa und Gossau nun Begegnungen gegen Teams mit enorm viel Qualität anstehen, werden die zu lösenden Aufgaben nicht einfacher. Will die Mannschaft eine Abwärtsspirale verhindern, ist im kommenden Heimspiel gegen Stäfa (Mittwoch, 30. September 2020 / 20:15 Uhr / Rüegerholz) eine Reaktion zu zeigen.
Autor: Nicolas Meili
Matchtelegramm
Mittwoch, 23. September 2020; Frauenfeld Rüegerholzhalle
SC Frauenfeld : SV Fides 17:27 (7:11)
Stokholm, von Wyl; Hasanovic (2), Stark (4), Bürgi, C. Meili (1), Sarac (2), Stanger (1), Rutschmann (1), Huwiler (2), Schärer (2), Blumer (2), N. Meili.