Nachdem man zwei Tage zuvor in Winterthur den ersten Auswärtssieg der Saison einfahren konnte, wollte man nun nachdoppeln und sich endgültig vom Abstiegskampf verabschieden. Zwar spürten einige Akteure das vergangene Spiel noch in den Knochen, doch zeigte man sich motiviert und angriffslustig, um den Tabellennachbarn aus Kaltenbach am Dienstagabend tabellarisch zu überholen.
Für das wichtige Auswärtsspiel in Kaltenbach musste Stammtorhüter Köbi leider absagen. Ihm merkt man das Alter auf dem Feld nicht an, doch musste er leidvoll feststellen, dass zwei Tage Regeneration für seinen Körper nicht mehr genügen. Als Ersatz konnte der in jeder Frauenfelder Mannschaft einsetzbare Marco Iacopetta aufgeboten werden. Zudem konnte man auf punktuelle Unterstützung aus dem Herren 2 bauen. Mit einem vollen und gut aufgestellten Kader sollten also am späten Dienstagabend die Punkteausbeute der Murgstädter mit zwei Auswärtsbohnen aufgestockt werden.
Der Start der Partie verlief sehr ausgeglichen und war vor allem von schwachen Defensivleistungen auf beiden Seiten geprägt. Aufgrund der kaum vorhandenen Verteidigung konnten auch die Torhüter nicht ins Spiel gebracht werden. Insgesamt kamen die Gäste ein wenig besser ins Spiel und konnten lange einen leichten Vorsprung verbuchen. Dies war in der Offensive vor allem Spielmacher Ricci zu verdanken, der mit seinen Schlänzern und Kernwürfen den gegnerischen Torwart und dessen Verteidigung vor grosse Probleme stellte.
Im Verlauf der ersten Halbzeit begann das Spiel langsam zu kippen. Der Sportclub aus Frauenfeld begann, vorne Grosschancen zu vergeben, und bekam in der Verteidigung weiterhin keinen Zugriff. Auch ein Torwartwechsel auf Seiten der Gäste konnte die Torausbeute der Kaltenbacher nicht bremsen. Selbst eine Überzahl konnte dem Sportclub nicht helfen, das Spiel wieder an sich zu reissen, da der Torwart der Gastgeber immer besser ins Spiel fand und man in der Verteidigung selbst in Überzahl zu löchrig agierte. Der Beidhändigkeit von Fabian Reller war es wenige Sekunden vor Schluss der ersten Halbzeit zu verdanken, dass man lediglich mit einem Tor Rückstand in die Pause ging.
Die Halbzeitansage in der Garderobe war klar und deutlich: Die Energie und Stimmung auf dem Feld waren zu negativ und der Wille in der Verteidigung nicht gross genug. Der Fokus für die zweite Halbzeit war einfach – gute Stimmung auf dem Feld und mehr Aggressivität in der Verteidigung.
Diese Vorgaben konnten zu Beginn der zweiten Halbzeit sogleich umgesetzt werden. Die Gäste aus Frauenfeld rissen das Spielgeschehen an sich und konnten die Partie rasch drehen. In der Verteidigung agierte man aktiver und konnte dadurch einige Ballgewinne erzwingen, während man in der Offensive seine Chancen wieder konsequent nutzte.
In der zweiten Halbzeit pendelte sich für die Murgstädter ein Vorsprung von zwei bis drei Toren ein. Jedoch schaffte man es nicht, sich entscheidend abzusetzen. Dies lag hauptsächlich an der weiterhin nicht konstanten Deckung, die den Zugriff nicht über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten konnte.
Zweieinhalb Minuten vor Schluss, beim Stand von 31:33, nahmen die Gäste ihr letztes Timeout. Ziel war es, den Sieg irgendwie über die Zeit zu bringen. Vorne sollte man sich Zeit nehmen und hinten noch einen letzten Ball erobern. Zum Bedauern der Gäste gelang beides nicht. Im Angriff spürte man die Angst, das Spiel noch aus der Hand zu geben. Ein technischer Fehler und ein unglücklicher Pfostenschuss sorgten dafür, dass die Frauenfelder Torausbeute bei 33 stehen blieb.
Die Gastgeber hingegen konnten ihre beiden letzten Angriffe erfolgreich abschliessen, was schlussendlich eine bittere Punkteteilung aus Gästesicht bedeutete.
Die Stimmung nach dem Abpfiff war aufgrund des verspielten Sieges sichtlich getrübt, doch kann man aus Frauenfelder Sicht trotzdem positiv auf die letzten Wochen zurückblicken. Mit fünf von sechs möglichen Punkten aus den letzten Spielen konnte man sich wieder im Mittelfeld der Liga festsetzen und darf nun entspannter in die finale Phase der Saison gehen.
Autor: Luc Pizzini
Kader:
Marco Iacopetta, Davide Frehner, Emanuel Schwarz, Sven Becker, Jan Kollbrunner, Roman Frei, Fabian Brauchli, Fabian Reller, Bram Ligterink, Chris Kanzig, Noé Schättin, Steven Haug, Yannick Ricci
Coaching:
Dominic Gubler, Luc Pizzini